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30. Juni 2020
Lauterbach mag die Apothekers nicht. Steile These, aber nicht abwegig. Wie sonst kann man es sich erklären, dass der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nun schon mehr als ein halbes Jahr im Amt ist, aber noch keine Zeit gefunden hat, einen Gesprächstermin mit unserer Berufsvertretung wahrzunehmen – obwohl die ABDA schon mehrfach darum gebeten hat. Mag es daran liegen, dass Lauterbach so gar keinen Zugang zu den Apothekers hat? Was sich auch darin äußert, dass er sie eindeutig nicht zu den Leistungserbringern im Gesundheitswesen zählt? Leistungserbringer sind für den Arzt und Gesundheitsminister Lauterbach, ja, die Ärztinnen und Ärzte und die Kliniken. Und von ihnen erwartet er auch keinen Zuschuss für eine GKV-Finanzreform. Aber von den Apotheken, die er, laut ABDA-Präsidentin, eben nicht zu den Leistungserbringern rechnet. Mein liebes Tagebuch, was ist da in der Kommunikation falsch gelaufen, dass ein Bundesgesundheitsminister Apotheken so ins Abseits stellt? Versteht Lauterbach eigentlich die Arbeit und die Aufgaben der Apotheke? Weiß er, was dieser Sektor des Gesundheitswesen für die Gesundheitsversorgung leistet?
ARMIN war ein Hoffnungsträger für unsere Berufsvertretung, wenn es darum ging herauszufinden, wie Apotheken und Arztpraxen besser zusammenarbeiten und die Medikation der Patientinnen und Patienten gemeinsam besser zu managen können. Ins Leben gerufen unter dem ABDA-Präsidenten Friedemann Schmidt (es war eines seiner Herzensprojekte) startete die Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen, kurz ARMIN genannt, am 1. April 2014. ARMIN machte sich auf einen beschwerlichen Weg, acht Jahre lang. Manchmal mit kleinen Sprüngen, meist jedoch im Schneckentempo, immer wieder gab es Hürden zu überwinden – kein Wunder, wenn Ärzte und Apotheker, Krankenkassen, Bürokratie und Technik an so einem Projekt zusammenarbeiten. Am 30. Juni 2022 endete das Modellprojekt – im DAZ.online-Interview erzählt Apothekerin Dr. Uta Müller, die bei der ABDA die für ARMIN zuständige Abteilung für wissenschaftliche Entwicklung im Geschäftsbereich Arzneimittel leitet, was es bedeutet, so ein Modellprojekt aus der Taufe zu heben, ans Laufen zu bringen und letztlich die Evaluation zu begleiten. Die Auswertung der Ergebnisse sind in eine Publikation geflossen, die zur Veröffentlichung ansteht – dann darf auch die Öffentlichkeit wissen, was ARMIN letztlich gebracht hat. Mein liebes Tagebuch, mittlerweile haben wir dank Jens Spahn die honorierten pharmazeutischen Dienstleistungen. War dann ARMIN für die Katz? Von wegen. Im Gegenteil, vermutlich könnten die pharmazeutischen Dienstleistungen wie beispielsweise die Medikationsanalyse und Betreuung besonderer Patientengruppen von den Ergebnissen aus ARMIN profitieren. Müller meint: „So umfassend wie in ARMIN wird es in der Fläche aber wohl nicht gehen, dafür ist das Prozedere zu aufwendig.“ Mein liebes Tagebuch, mausert sich ARMIN dann vielleicht zu einer Art Goldstandard, an dem sich die eine oder andere Dienstleistung orientieren könnte? Vielleicht lässt sich eines fernen oder nicht allzu fernen Tages bundesweit doch ein Medikationsmanagement etablieren, wenn die Öffentlichkeit, wenn die Politik, die Ärzte und die Krankenkassen mitspielen. ARMIN könnte zeigen, dass und was es den Patientinnen und Patienten gebracht hat. Das Medikationsmanagement als apothekerliches Angebot – es ist nach wie vor das Ziel der ABDA.
6 Kommentare
"Effizienzreserven"
von Thomas Beck am 03.07.2022 um 19:30 Uhr
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Bei den Tatsachen bleiben ...
von Reinhard Herzog am 03.07.2022 um 16:48 Uhr
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GKV hat kein Defizit
von Reinhard Rodiger am 03.07.2022 um 12:09 Uhr
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Relevant? Nö !
von Ulrich Ströh am 03.07.2022 um 9:06 Uhr
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AW: Relevant? N
von Dr.Diefenbach am 03.07.2022 um 9:52 Uhr
.
von Beldowitz am 03.07.2022 um 9:01 Uhr
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