Ökotest untersucht Smoothies

Green Smoothies gegen Karnevals-Grippe?

Stuttgart - 24.02.2017, 06:50 Uhr

Frisch zubereitet sind Green Smoothies gesund und vitaminreich. Und die Supermarkt-Smoothies? Viel Zucker, wenig Vitamine lautet das Fazit von Ökotest. (Foto:  Africa Studio / Fotolia)

Frisch zubereitet sind Green Smoothies gesund und vitaminreich. Und die Supermarkt-Smoothies? Viel Zucker, wenig Vitamine lautet das Fazit von Ökotest. (Foto:  Africa Studio / Fotolia)


Zuckergehalt von Smoothies: wie Cola – nur in Grün

Das Positive vorweg: Trotz der manchmal giftig-grünen Farbe, enthält keiner der untersuchten Smoothies Schadstoffe. Was allerdings den Unmut der Verbraucherschützer regte, war der Zuckergehalt einiger Mixturen: 16 der 20 getesteten Smoothies enthielten so viel  Zucker wie Cola (10,8 Gramm Zucker pro 100 ml) oder sogar mehr. Unter anderem die Smoothies von Rossmann, Edeka, Valensina, Rewe, Voelkel und der Discounter Aldi und Lidl fielen durch ihren Zuckergehalt negativ auf. Erschwerend waren Rossmann und Voelkel auch noch unehrlich bei ihren Angaben: Ihr deklarierter Gehalt beim unliebsamen Kohlenhydrat stimmte nicht mit den tatsächlich analysierten Werten von Ökotest überein. 

Klarer Verlierer beim süßen Inhaltsstoff war allerdings Rabenhorst: Ob deren „Green Power Smoothie“ die ausgelobte Power vielleicht hauptsächlich durch die 13 Gramm Zucker liefert? Am Ende reichte es für Rabenhorst in der Gesamtbewertung nur für ein „mangelhaft“. Weitere Abzüge kassierte der auch in Apotheken erhältliche Drink durch seinen spärlichen Gemüseanteil von nur fünf Prozent.

Wenig Zucker und viel Gemüse - kein Garant für „sehr gut“

Gewinner beim Zucker und Gemüse war der „Grüne Smoothie“ des Bio-Anbieters Alnatura. Ein „sehr gut“ von Ökotest für 50 Prozent Gemüse in der Gesamtzubereitung bei nur sechs bis acht Gramm des unerwünschten Kohlenhydrats in 100 ml des Smoothies. Den ersten Platz teilt sich Alnatura mit einem Nicht-Bio-Smoothie: „Sehr gut“ erhielt auch der „Saftig Smoothie“ von AMC.

Noch weniger Zucker schafften nur der „Antidote Juice Liquid Salad“ vom gleichnamigen Hersteller Antidote und dms „Bio Hipster Kräftiger Smoothie“: Lediglich vier bis sechs Gramm Zucker auf 100 ml und immerhin 41 Prozent Gemüse beim „Flüssigsalat“ – das lässt sich Antidote allerdings auch bezahlen: Für 250 ml des geballten Gemüses müssen Verbraucher 2,69 Euro berappen.

Den Gemüserekord hält das dm-Produkt mit 68,3 Prozent. Trotz dieser positiven Eigenschaften überzeugte dm die Verbraucherschützer aber nicht vollständig. Im Gesamturteil steht als Zensur „ausreichend“ – zu viel Salz im Smoothie und zu wenig Transparenz auf der Verpackung bei den deklarierten Inhaltsstoffen führten zu Punkteabzug.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Kauen macht Sinn

von Reinhild Berger am 24.02.2017 um 12:33 Uhr

Es macht durchaus Sinn, Obst und Gemüse NICHT flüssig "durchlaufen" zu lassen, sondern herkömmlich zu kauen. Denn unser Körper ist so eingerichtet, dass der Verdauungsprozess bereits in der Mundhöhle beginnt. Wird diese Phase einfach ausgelassen bzw. beginnt die Verdauung erst im Dünndarm, kann es bei empfindlichen Menschen zu unangenehmem Bauchgrummeln kommen. Dann wird gejammert über die so böse Fructose und deren Unverträglichkeit, über blähenden Ballast usw. Daran sollte man bei aller Euphorie für die ach so bequeme Darreichungsform "Smoothie" auch denken.

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Ascorbinsäure...

von Ben am 24.02.2017 um 9:22 Uhr

Ok, wir haben es verstanden, frisch gut, Flasche böse...aber übertreiben muss man es deswegen ja auch nicht oder?
" Ein Apfel enthält mit 18 Gramm Ascorbinsäure rund die doppelte Menge. "
Hatte heute morgen zwei Äpfel... besteht da jetzt Vergiftungsgefahr?

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